Kreuzbandriss und Patellaluxation sind zwei häufige Verletzungen, die bei Hunden auftreten können. Sie führen zu Schmerzen, Lahmheit und Einschränkungen in der Bewegung. Je nach Absprache mit dem Tierarzt können gerade bei kleineren Hunderassen aufgrund des Gewichtes konservative Methoden sehr erfolgreich angewandt werden. Glücklicherweise können gezielte Übungen und physiotherapeutische Begleitung oft dabei helfen, den Heilungsprozess zu unterstützen und die Rehabilitation zu verbessern.
Ein Kreuzbandriss tritt auf, wenn
das vordere oder hintere Kreuzband im Kniegelenk des Hundes
reißt. Diese Verletzung kann durch plötzliche Bewegungen,
übermäßiges Springen, Ausrutschen (gerade im Winter) oder einen
Unfall verursacht werden. Oftmals folgt innerhalb einer
Jahresfrist oft der Riss des jeweils anderen Kreuzbandes
(vorderes oder hinteres), da dies durch die Fehlbelastung meist
in Mitleidenschaft gezogen wird.
Bei einem Kreuzbandriss bringt
der Hund das betroffene Bein nicht mehr in die Streckung.
Aufstehen und Hinlegen wirken schwerfällig oder sind gar
unmöglich.
Vorboten für einen Kreuzbandriss oder Anzeichen für einen
Kreuzbandanriss können zeitweise auftretende Schonhaltungen des
betroffenen Hinterbeins sein. Sollte das auffällig sein, warte
am besten nicht zu lange und lasse es gleich abklären. Durch
Schonung und Ruhe kann so vielleicht ein kompletter Abriss
verhindert werden.
Wichtig ist hier zunächst ein Besuch beim behandelnden Tierarzt. Dieser testet das Gelenk und palpiert die umliegenden Strukturen. Auch ein CT oder MRT können Aufschluss über das Ausmaß des Traumas geben. Nach einer OP kann mit der physiotherapeutischen Behandlung frühestens nach 6 Wochen und nach Absprache mit dem Tierarzt begonnen werden. Bei der konservativen Behandlung ohne OP kann direkt mit der Rehabilitation angefangen werden.
Ist die Entzündung und Schwellung verschwunden bzw. gibt der TA das Go, wird langsam mit dem Aufbautraining begonnen, um die umliegende Muskulatur zu stärken. Hier können Übungen wie kontrolliertes Slalom laufen, Isometrische Übungen oder auch Laufen im Wasser sehr hilfreich sein.
Eine Patellaluxation hingegen tritt auf, wenn die Kniescheibe des Hundes aus ihrer normalen Position herausrutscht. Dies kann angeboren sein, hormonabhängig auftreten, durch ein Trauma oder eine Schwäche der Bänder und Muskeln um das Knie herum verursacht werden.
Häufig zu beobachten ist bei
betroffenen Hunden ein "Hopsen" während des Trabens oder
Galoppierens. Dies kann ganz vereinzelt oder beinahe bei jedem
Schritt der Fall sein.
Gezielte Übungen und regelmäßige Physiotherapie können Fehlstellungen durch die Schonhaltung verbessern oder verhindern und Muskeln aufbauen.
Die physiotherapeutische Begleitung spielt eine wichtige Rolle bei der Rehabilitation von Hunden mit Kreuzbandriss oder Patellaluxation. Ein erfahrener Tierphysiotherapeut kann individuell angepasste Übungen und Therapien zeigen und anwenden, um die Muskulatur um das betroffene Gelenk zu stärken und die Beweglichkeit zu verbessern.
Auch physiotherapeutische Massagen und manuelle Therapien können zur Linderung von Schmerzen und zur Verbesserung der Durchblutung eingesetzt werden. Diese Techniken können helfen, Verspannungen zu lösen und die Heilung zu beschleunigen.
Es ist wichtig, dass die Übungen
und die physiotherapeutische Begleitung kontinuierlich und
unter Anleitung eines Fachmanns durchgeführt werden. Jeder Hund
und jede Verletzung ist einzigartig, daher sollte das
Rehabilitationsprogramm individuell auf die Bedürfnisse und den
Zustand des Hundes abgestimmt sein. Unabdingbar ist die gute
Zusammenarbeit und Abstimmung von Physiotherapeut und
Tierarzt.
Die physiotherapeutische Begleitung kann den Heilungsprozess beschleunigen und dem Hund helfen, seine normale Beweglichkeit und Aktivität wiederzuerlangen. Mit Geduld, regelmäßigem Training und der Unterstützung eines erfahrenen Tierphysiotherapeuten kann der Hund wieder ein aktives Leben führen.
In jedem Fall sollten Besitzer von Hunden mit Kreuzbandriss oder Patellaluxation immer den Rat eines Tierarztes und Tierphysiotherapeuten einholen, um die beste Behandlungsoption für ihren pelzigen Freund zu finden.
Unbedingt zu achten ist auch auf den Ernährungszustand des Hundes. Übergewicht ist, wie wir alle wissen, ungesund und belastet die Gelenke und umliegende Haltestrukturen wie Sehnen und Bänder. Diese Überlast ist generell zu vermeiden, vor allem, wenn bereits eine Vorerkrankung der Gelenke zugrunde liegt.